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Das Mobile Web auf dem Vormarsch

Das ist sicherlich jedem schon einmal passiert: Man sieht eine interessante Anzeige und das Interesse am jeweiligen Produkt ist geweckt. Man nimmt sich vor, die entsprechende Webseite später aufzusuchen, doch bis man wieder vor einem Computer sitzt, hat man längst wieder vergessen, was man eigentlich ansehen wollte. Mit anderen Worten: Der lange Weg zwischen dem Kontakt eines potenziellen Kunden mit einer Anzeige und dem Kontakt des Kunden mit dem beworbenen Produkt ist das größte Problem der Werbebranche.

An dieser Stelle kommen nun das mobile Web und die vielen Möglichkeiten, die es mit sich bringt, ins Spiel. Zweifellos besitzt es das Potenzial, auch den kühnsten Traum eines Werbetreibenden wahr werden zu lassen – der Kunde sieht eine Anzeige, ruft eine auf der Anzeige angegebene Webseite im Browser auf und schon wird das jeweilige Produkt in seinem Gedächtnis verankert bleiben. Die Wahrscheinlichkeit, dass er das Produkt am Ende kauft, steigt somit gewaltig.

Nur Träumerei?

Oft spricht man noch von „Träumerei“ und geht nicht davon aus, dass dem mobile Web – geschweige denn mobile e-Commerce, also das Einkaufen mit dem Handy – eine große Zukunft blüht. Doch wie so oft muss man den eigenen Blick nur etwas nach Osten schweifen lassen, um einige aktuelle Trends bestaunen zu können. Dort ist man uns bezüglich derartiger Trends weit voraus – Videotelefonie beispielsweise, die sich bei uns immer noch nicht wirklich durchgesetzt hat, ist in Japan schon seit Jahren mit dem Handy möglich und wird auch tatsächlich genutzt.

Zugegeben, auch bei uns ist der Trend unverkennbar; immer mehr Menschen checken an ihren Lieblingsplätzen über FourSquare oder Facebook Places ein. Immer häufiger finden sich Freunde über Twitter zusammen und auch Tätigkeiten, die man traditionell ausschließlich mit dem Computer durchführte, werden immer häufiger mobil weiterbearbeitet – Cloud-Computing und benutzerfreundliche Software, wie Dropbox oder Evernote machen es möglich. Das mobile Web hat also längst unseren Alltag erobert!

Mobiles Web als Problemlösung

Erfolgreicher mobile e-Commerce in SüdkoreaDoch Asien ist uns noch ein paar Schritte voraus – dort wird tatsächlich auch schon online e-Commerce betrieben! Dabei hält uns die Erfolgsgeschichte von Tesco, die auf diesen Service setzten, wieder eine wichtige Lehre klar vor Augen: Identifiziert man Probleme und wartet man mit kreativen Lösungen auf, so werden diese Lösungen auch von den Kunden angenommen und genutzt. Es bringt beispielsweise wenig, einen Online-Shop für Schuhe zu eröffnen, der auf mobile Endgeräte optimiert ist – nur wenige Frauen werden unterwegs die Zeit finden, um sich für 3 Paar Schuhe zu entscheiden; da muss schon der heimische Computer ran oder der tranditionelle Besuch im Einkaufscenter.

Ganz anders sieht es in Südkorea mit den Lebensmitteleinkäufen aus. Diese werden dort als „notwendiges Ärgernis“ empfunden, da die Menschen dort so viel Zeit auf ihrer Arbeit verbringen, dass sie nicht auch noch wertvolle Freizeit für Lebensmitteleinkäufe opfern wollen. Die Lösung von Tesco ist clever und kreativ: Man schaltete Anzeigen in U-Bahnhöfen, die einem echten Lebensmittelladen nachempfunden waren. So konnten Kunden während der Wartezeit auf eine Bahn ihr Smartphone nutzen, um die QR Codes der einzelnen Artikel zu scannen und so einen Einkauf mit ihrem Handy durchzuführen. Nach der Bezahlung, die selbstverständlich ebenfalls online abläuft, werden die bestellten Artikel am Abend geliefert – vollkommen stressfrei und extrem zeitsparend.

Die Zahlen von Tesco sprechen eine klare Sprache: 130% Steigerung der Online-Einkäufe, die der eigens eingeführten Marke Homeplus die Nummer 1 Stellung im Online-Handel bescherten. Selbst bei den Offline-Einkäufen machte die Marke einen ordentlichen Sprung und steht nun an 2. Stelle, knapp hinter dem Marktführer – und das obwohl Tescos Kette Homeplus mit sehr viel weniger Filialen am Markt präsent ist. Ein beeindruckendes Ergebnis, das gleichzeitig Inspiration für Unternehmen und Werbetreibende in unseren Breitengraden liefert.

In jedem Fall hält es uns eines eindrucksvoll vor Augen: Das mobile Web und mobile e-Commerce sind längst keine Träumereien mehr; vielmehr stellen sie die Zukunft des e-Business dar!

Video von Tesco: Homeplus Subway Virtual Store

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Über Oliver Gehrmann

Oliver Gehrmann ist Gründer der Agentur nexTab, Fan von Sammelkartenspielen, verheiratet und Vater von zwei Jungs, von denen gerüchteweise sogar vereinzelt Bilder in dieser Webseite eingearbeitet sind...